Warum LinkedIn für Consultants nicht optional ist
Ich sehe LinkedIn als die wichtigste Plattform für Beratende, die qualifizierte Leads gewinnen wollen. Anders als generische Social-Media-Kanäle bringt LinkedIn Entscheidungsträger, Fachverantwortliche und Entscheider zusammen — genau die Zielgruppe, auf die es ankommt. Aber Präsenz allein reicht nicht: Es braucht eine durchdachte LinkedIn-Strategie, die Sichtbarkeit, Vertrauen und Relevanz verknüpft.
Mein Ansatz: Zielgruppe, Positionierung, Content & Outreach
Meine Strategie folgt vier klaren Bausteinen, die miteinander verzahnt sein müssen:
Zielgruppengenauigkeit: nicht alle Leads sind gleich
Im Consulting ist Qualität wichtiger als Menge. Ich beginne immer mit einer präzisen Buyer-Persona: Branche, Unternehmensgrösse, Rolle (z. B. CTO, Head of Transformation), typische KPIs und die konkreten Herausforderungen. Daraus entstehen Kriterien für die Lead-Qualifizierung auf LinkedIn: Titel, Unternehmensgrösse, Standort, Keywords in Profilen und Aktivitäten (Posts, Gruppen, Kommentare).
Tools wie LinkedIn Sales Navigator sind hier Gold wert: gespeicherte Suchfilter, Lead-Listen und Alerts helfen, relevante Profile zu identifizieren und Veränderungen zu verfolgen (z. B. Jobwechsel).
Positionierung: Ihr klares Versprechen in 3 Sätzen
Auf LinkedIn entscheide ich innerhalb von Sekunden, ob ein Profil relevant ist. Ihr Header, der "Über mich"-Abschnitt und ausgewählte Beiträge müssen in kurzen, konkreten Sätzen beantworten:
Beispiel: „Ich unterstütze Mittelständler (DACH) dabei, ihre Vertriebsprozesse durch digitale Sales-Playbooks zu verdoppeln — ohne zusätzliche IT-Projekte.“ Diese Klarheit wirkt überzeugend und filtert automatisch die falschen Kontakte aus.
Content-Strategie: Mehrwert schlägt Werbung
Ich empfehle ein 3-Schichten-Modell für Inhalte:
Post-Frequenz: 2–4 mal pro Woche ist realistisch und effektiv. Variieren Sie Formate: kurze Posts, längere Artikel (LinkedIn-Artikel), SlideShares (PDF-Uploads) und Videos. Ich persönlich erlebe, dass kurze, konkrete Checklisten und „Vorher/Nachher“-Case-Posts besonders gut konvertieren.
Storytelling und Struktur
Ein Lead gewinnt man nicht mit bloßen Behauptungen. Ich nutze die klassische Problem-Agitation-Lösung-Struktur:
Ein Beispiel-Post: „Viele IT-Leader verlieren durch fragmentierte Vendor-Landschaften bis zu 15% Effizienz. In drei Schritten konsolidieren Sie die wichtigsten Tools — hier ist ein praktisches Template.“
Outreach: Wie ich aus Sichtbarkeit echte Gespräche mache
Outreach muss personalisiert, relevant und respektvoll sein. Massenanschreiben funktionieren selten; stattdessen setze ich auf eine dreistufige Sequenz:
Die Nachrichten sollten immer einen klaren Nutzen haben und nicht mehr als 2–3 Sätze umfassen. Ich tracke Antworten und Reaktionen in meinem CRM (z. B. HubSpot oder Pipedrive) und setze automatisierte, aber personalisierte Follow-ups ein.
Lead-Qualifizierung direkt auf LinkedIn
Nicht jede positive Reaktion ist ein potenzieller Kunde. Ich qualifiziere anhand von drei Kriterien:
Ein Beispieltext zur Qualifizierung: „Klingt interessant — arbeiten Sie aktuell an einem Projekt, wo Sie kurzfristig externe Unterstützung brauchen, oder ist das eher strategisch geplant?“
Automation mit Bedacht einsetzen
Automatisierung ist nützlich, aber gefährlich, wenn sie unpersönlich wird. Ich setze Tools wie Phantombuster oder Zapier gezielt ein: zum Beispiel, um neue Sales-Navigator-Lead-Listen ins CRM zu übertragen oder um Alerts bei Jobwechseln zu erstellen. Das Outreach bleibt jedoch personalisiert — Templates erleichtern die Arbeit, werden aber immer angepasst.
Tracking & KPI: Was ich messe
Effektive Strategien messen Ergebnisse. Wichtige KPIs, die ich verfolge:
Diese KPIs zeigen, ob Content und Outreach tatsächlich zu Geschäft führen oder nur Impressionen erzeugen.
Praxisbeispiele, die funktionieren
Ich habe oft kleine Experimente gefahren: Einmal teilte ich eine 3-Punkte-Checkliste zur Reduktion von Projektlaufzeiten in einem Nischensegment. Resultat: Innerhalb von zwei Wochen erhielt ich fünf direkte Anfragen mit sehr klaren Projektbedarf — drei davon wurden zu bezahlten Pilotprojekten. Warum? Die Checkliste war klar, adressierte einen akuten Schmerz und bot direkten, nutzbaren Wert.
Ein anderes Mal nutzte ich Video-Messages (1:1) als Follow-up. Das erhöhte die Reply-Rate signifikant, weil die Personalisierung spürbar war — Menschen reagieren auf menschliche Ansprache, nicht auf Massenmails.
Fehler, die Sie vermeiden sollten
Aus meiner Erfahrung sind folgende Fehler besonders kostspielig:
Tools, die ich empfehle
| LinkedIn Sales Navigator | Gezieltes Lead-Targeting, Alerts, erweiterte Filter |
| HubSpot / Pipedrive | CRM, Tracking von Outreach, Pipeline-Management |
| Phantombuster / Zapier | Automatisiertes Daten-Mapping & Workflows |
| Canva / Loom | Visuelle Posts & kurze Video-Messages |
Erste Schritte, die Sie heute machen können
Wenn Sie sofort starten wollen, empfehle ich diese drei Schritte:
Diese einfachen Massnahmen erhöhen Ihre Sichtbarkeit und legen die Basis für qualifizierte Gespräche.